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Ewiger Weizen. Brot Museum, Ulm

In einem einzigen Jahrhundert wurde der Weizenanbau von über sechzigtausend Landrassen auf ein paar Dutzend Hochertragssorten reduziert. Reste der verschwundenen Weizenlandrassen lagern in Samenbanken eingefroren und nummeriert. Rohmaterial für Experimente. Jenseits von seiner konkreten Bestimmung hat damit der Weizen als Verkörperung von Reichtum und Herrschaft im Geldzeichen und in der Computernummer seine höchste Abstraktion erreicht. Von den in den Kühlräumen der Genbanken gelagerten Weizenrassen sind die hier gezeigten Ähren nur ein kleiner Bruchteil. Durch die Fotografien von Ursula Schulz-Dornburg werden sie unseren Sinnen wieder zugänglich gemacht. Sie sind Erkennungszeichen auf dem Weg zu einer verschütteten Erinnerung an die vor dem Siegeszug der Monokulturen vorhandene Vorstellung von Mannigfaltigkeit und Fruchtbarkeit.

 

Créditos

Proyecto: Exposición y multiple “Ewiger Weizen”
Localización: Brot Museum, Ulm
Fecha: 1995 

Autores: Julia Schulz-Dornburg, Niall O’Flynn

Comisario: Ursula Schulz-Dornburg

Fotos: Ursula Schulz-Dornburg